Historische Semantik

Das Buch hat das Ziel, die sprachwissenschaftlichen Grundlagen der diachronen Semantik auf der Basis eines pragmatischen Sprachmodells neu zu bestimmen. Ansatzpunkt ist zunächst die (etwa bei Historikern wie Koselleck u.a.) entwickelte moderne Begriffsgeschichte, deren theoretische Begründung sowie Methode einer Analyse und Kritik aus der Sicht des gegenwärtigen sprachwissenschaft­lichen Erkenntnisstandes unterzogen wird. Die Zielsetzung dieser neuen Form von Bedeutungs­geschichte, die über die Grenzen der älteren sprachwissenschaftlichen historischen Wortforschung hinausgeht, wird aufgenommen: nämlich eine diachrone Semantik, welche die historischen und sozialen Rahmenbedingungen des Bedeutungswandels in die wortsemantischen Analysen mit einbezieht.

Als Antwort auf die Theorie- und Methodenfragen der begriffshistorischen diachronen Bedeutungsforschung wird ein Neuansatz zur Erklärung des Bedeutungswandels formuliert und in einer ersten Annäherung der Versuch unternommen, aus diesem Erklärungsmodell die notwendigen methodologischen Schlußfolgerungen zu ziehen. Eines der Hauptziele der Arbeit ist es, von der isolierten Betrachtung des Bedeutungswandels einzelner Wörter bzw. Begriffe (wie sie sowohl in der älteren historischen Sprachwissenschaft als auch in der bisherigen Begriffsgeschichte überwogen hat) wegzukommen, und stattdessen die theoretischen wie methodischen Rahmenbedingungen einer Erforschung des semantischen Wandels ganzer Wortfelder oder (wie es Begriffshistoriker heute nennen) „Diskurse“ zu entwickeln. Das Buch stellt daher eine erhebliche Weiterentwicklung der diachronen Semantik gegenüber dem theoretischen und methodischen Stand der traditionellen germanistischen Wortgeschichte dar.

Dietrich Busse:

Historische Semantik.

Stuttgart: Klett-Cotta 1987, 334 S.

(Reihe "Sprache und Geschichte" Bd. 13, Hrsg. Reinhart Koselleck und Karlheinz Stierle)

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

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