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Projektseminare

In der Lehre möchten wir nicht nur Faktenwissen vermitteln, sondern vor allem auch methodische Kompetenzen, die Studierende zugleich ans wissenschaftliche Arbeiten heranführen und sie auf berufliche Tätigkeiten in ganz unterschiedlichen Bereichen vorbereiten. Wir bieten regelmäßig Projektseminare an, in denen Studierende die Konzepte und Methoden, die sie im Studium kennengelernt haben, ganz praktisch einsetzen können. 

Dabei setzen wir auch auf interdisziplinäre Zusammenarbeit: Einige unserer Projektseminare gehen aus der Zusammenarbeit von Dozierenden aus unterschiedlichen Instituten hervor, die dadurch auch verschiedene fachliche Perspektiven einbringen.

Sommersemester 2025

Dozentin: Dr. Katrin auf der Lake

Talkrunde mit der Düsseldorfer Autorin Mithu Sanyal – Das Projekt:

Mithu Sanyal hat an der HHU englische und deutsche Literatur studiert und wurde im Anschluss am Institut für Germanistik promoviert. Ihre kulturwissenschaftliche Doktorarbeit ‚Vulva – die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts‘ sorgte schon bei Eröffnung des Promotionsverfahrens für Furore – jedenfalls kursieren heute solcherlei Gerüchte am Institut. In ihrem Bestsellerromans ‚Identitti‘ macht sie dann die HHU zum Schauplatz des Geschehens. 

In einer Talkrunde am 17. Juni 2025 von 18.30-20 Uhr sprechen ihr Doktorvater und ein*e Studierendenvertreter*in und ein*e Moderator*in mit Mithu Sanyal über ihre Beziehung zur HHU als Alma Mater und zum Studienfach Germanistik. Studierende können vorab 60 Fragen (über Instagram) an Mithu Sanyal richten, die in dem Gespräch gebündelt aufgenommen werden.

Im Seminar wollen wir den Roman gemeinsam lesen und die Veranstaltung konzipieren, organisieren und umsetzen; dazu gehören praktische organisatorische Aufgaben ebenso wie das Marketing.

‚Identitti‘ vormodern – Der thematische Anschluss:

In einem literaturwissenschaftlich ausgerichteten Teil der Veranstaltung werden wir gemeinsam auf der Grundlage von ‚Identitti‘ nach thematischen Anschlüssen in mittelalterlichen Texten suchen; hierbei kann es um Fragen der Identität, Religion, PoC, Gender und sex ebenso gehen wir um erzählte Wahrheit u.a. Im Anschluss an diesen Teil können Haus- und Abschlussarbeiten entstehen.

Dozenten: Univ.-Prof. Dr. Alexander Ziem, Univ.-Prof. Dr. Stefan Hartmann und Univ.-Prof. Dr. Rolf Kailuweit (Romanistik)

Populismus, Desinformation und die Verbreitung extremistischer Narrative zählen zu den wohl drängendsten Gefahren, denen sich Demokratien gegenwärtig ausgesetzt sehen. Umso wichtiger ist es, populistische und extremistische Erzählungen auch mit den Mitteln der Sprachwissenschaft zu analysieren, um zu verstehen, welcher rheteorischer Mittel man sich in der Verbreitung solcher Narrative bedient. Anknüpfend an das Projekt "Analysis of and Responses to Extremist Narratives" (ARENAS), an dem die Dozierenden beteiligt sind, legen wir den Schwerpunkt auf die Themenbereiche Wissenschaft(sfeindlichkeit), Nation(alismus) und Gender (Misogynie und Queerfeindlichkeit).

Wesentlicher Teil des Projektseminars war eine Exkursion zur Konferenz re:publica vom 26. bis 28. Mai 2025 in Berlin.

Dozentin: Univ.-Prof. Dr. Anja Oesterhelt

Der Begriff der „Klasse” ist zurück – auch in der aktuellen Literatur. Ausgehend von einigen Texten aus der (für die deutsche Debatte einflussreichen) französischen Theorie und Literatur (Pierre Bourdieu, Annie Ernaux, Didier Eribon, Joseph Ponthus) werden im Seminar Neuerscheinungen der letzten Jahre gelesen: Christian Baron, Maren Hobrack, Dinçer Güçyeter, Bov Bjerk, Anke Stelling, Olivia Wenzel, Ilija Matusko und Deniz Ohde gehören zu den Autoren und Autorinnen, aus deren Texten wir gemeinsam unser Programm zusammenstellen. 

Am 26.5. findet ein Treffen mit Emily Grunert, der Leiterin des Literaturbüros NRW statt.
Am 2.6. findet eine öffentliche – und von Teilnehmenden unseres Seminars moderierte! – Lesung von Ilija Matusko in der Zentralbibliothek statt.
Am 16.6. findet ein Vortrag von Dr. Philipp Böttcher zu unserem Thema statt. 

Dozent*in: Univ.-Prof. Dr. Alexander Nebrig und Simone Saftig, M.A.

In der Bühnenwirklichkeit werden Texte selten so aufgeführt, wie sie geschrieben sind. Tatsächlich beansprucht das Theater eine gewisse Freiheit und damit die Möglichkeit, den Text für die jeweilige Spielsituation zu aktualisieren und zu adaptieren. Dramentexte werden gnadenlos gestrichen. Vor allem Klassiker sind von der Streichung betroffen: Emilia Galotti dauert mal 1:20 h (Michael Thalheimer), mal 2:30 h (Andrea Breth), obwohl Lessings Trauerspiel eigentlich mehr als drei Stunden lang ist. Selten kann man wie bei Peter Stein den kompletten Faust sehen (814 Minuten). Für urheberrechtlich geschütztes Gegenwartstheater gibt es zwar eine Faustregel für den Umfang von Strichfassungen (nicht mehr als 10 Prozent), dennoch finden sich auch hier gravierende Striche. In der Bühnenversion von Iona Daniels Kinderstück „Dunkelschwarz” (2023) des Theaters Münster wird das Stück als Performance interpretiert und beinhaltet nur noch fragmentarisch-dekonstruierte Textstellen des Originals. Sivan Ben Yishais „Bühnenbeschimpfungen (Liebe ich es nicht mehr oder liebe ich es zu sehr?)” (2022) flankieren in der Strichfassung des Regisseurs Sebastian Nübling persönliche Monologe der Maxim-Gorki-Schauspieler:innen. Nübling inszenierte auch Sibylle Bergs „Und jetzt: die Welt! Oder: Es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen”, bei dem der erste Strich gleich zu Beginn des Textes steht, womit durch die Bühnenfassung ein neuer Anfang gesetzt wird.

Anders als die Zusammenfassung (heute: Blinkist) und andere Formen der Textkomprimierung (Spoerhase 2024) sind Strichfassungen keine Ergänzungen, sondern primäre Fassung der Inszenierung. Und mit jeder Inszenierung wird ein Text neu gestrichen.
Strichfassungen sind deshalb so wichtig, weil sie anstelle des originalen Wortlautes unsere Bühnen beherrschen. Im Seminar verstehen wir Strichfassungen als Interpretationen und Adaptionen. Es geht darum, diese kaum bekannte, aber zentrale Textumgangsform des Kürzens an verschiedenen Beispielen zu erschließen. Die Relevanz für die dramaturgische Theaterpraxis ist offensichtlich. Anhand von Auszügen werden sowohl Klassiker (Schillers Bearbeitungen seiner eigenenen Stücke für die Bühne, Goethes Kleist, aber auch moderne Klassikeraufführungen) als auch Gegenwartsstücke hinsichtlich der an ihnen vorgenommenen Kürzungen erörtert, um zu sehen, was für eine Theaterkultur bedeutsam ist, wie sich die Aussage des Textes verändert oder womöglich erst herauskristallisiert. Wie jede Übersetzung und Adaption besitzt auch die Strichfassung ein kreatives Moment. Zugleich geht es um die Frage, wie man überhaupt an Strichfassungen gelangt: Werden sie doch kaum publiziert und archiviert.

Strichfassungen sind nicht nur ein bisher kaum behandeltes literaturwissenschaftliches Problem. Sie stellen ebenso einen Bezug zur Theaterpraxis her. Um dem Praxisbezug gerecht zu werden, findet die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Dramatikerin Simone Saftig statt.

Dozent: Prof. Dr. Christof Wingertszahn

Die Lehrveranstaltung behandelt alle Aspekte der Edition von Werken und Briefen: Textrecherche, Transkription, Textkritik, Kommentierung. Sie lernen Handschriften zu entziffern, Varianten zu beschreiben, einen Text zu konstituieren, Personen und Sachen zu recherchieren, Stellenerläuterungen zu schreiben und die Edition am Computer aufzubereiten.

Im Seminar werden Beispiele aus der Praxis gerade entstehender Editionen zu Achim von Arnim, Goethe und Karl Philipp Moritz gegeben

Dozent: Dr. Christian auf der Lake

Wir leben inmitten von Zeichen. Wo immer wir hinschauen: Zeichen. Zeichen begegnen uns nicht nur dort, wo wir sie erwarten und absichtlich aufsuchen (z.B. indem wir bewusst das HISLSF ansurfen und dort einen Seminarankündigungstext lesen). Zeichen umgeben uns überall.

„Wie viele wirklich bedeutungsleere Bereiche durchlaufen wir während eines Tages? Sehr wenige, manchmal gar keinen. Ich bin […] am Strand, wieviel semiologisches Material! Fahnen, Werbesprüche, Schilder, Bekleidungen, sogar Sonnenbräune – sie alle sind Botschaften, sie alle teilen mir etwas mit.” (Roland Barthes: Mythen des Alltags)

Im Seminar wollen wir in Orientierung an der „Linguistic Landscape”-Forschung gemeinsam der Frage nachgehen, was die moderne Sprachwissenschaft zum Zusammenhang Mensch – Zeichen – Umgebung – Wahrnehmung zu sagen hat. Und zwar – obwohl das Seminar in einem Sommersemester stattfindet, Düsseldorf aber aufgrund seiner geografischen Lage (leider) nicht am Meer liegt – nicht bezogen auf das semiologische Material, das Barthes am Meer entdeckt, sondern bezogen auf das vielfältige semiologische Material, das es im gesellschaftlichen Lebensraum ‚Stadt‘ zu entdecken gibt: Benennungen, Schilder, Werbung, Urban Art und vieles mehr. Dies vor dem Hintergrund der These, dass „der (soziale) Raum ein (soziales) Produkt ist” (Lefebvre) – ‚Stadt‘ also erst von in Zeichen handelnden Menschen hergestellt wird. Das Seminar fokussiert die Stadt damit selbst als „Zeichensystem, das Auskunft gibt über die Lebensverhältnisse, die es ordnet und die sich in ihm spiegeln” (Benevolo).

Wintersemester 2024/25

Dozent: Dr. Philippe Roepstorff-Robiano

Tomas Morus’ Werk Utopia (De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia), das im Jahr 1516 in Löwen unter Mitwirkung von Erasmus von Rotterdam zuerst veröffentlicht wurde, wirkt bis heute nach. Die Wortschöpfung des u-topos, des Nicht-Ortes, an dem eine bessere Welt konzipiert werden könnte, entstand in der Renaissance, einer Zeit des sozialen und geistigen Umbruchs. In der Literatur herrschen zur gleichen Zeit eher dystopische Fiktionalitätsmodelle vor, wenn das Schiff als Symbol menschlichen Lebens von lauter Narren bevölkert ist oder Schildbürger ein ganzes Dorf übernehmen. In diesem Projektseminar werden wir auf Tuchfühlung mit dieser Utopie-Literatur gehen, indem wir in den HHU-Beständen an utopischem Schrifttum aus der Frühen Neuzeit stöbern werden. Dabei wird eingeführt werden in die Grundarbeitstechniken der Archivarbeit, um am Ende eine durch die Deutsche Digitale Bibliothek (https://pro.deutsche-digitale-bibliothek.de/) unterstützte digitale Ausstellung im VOOO-Space des Literarischen Colloquium Berlin (https://www.vooo.space/) durchzuführen. Das VOOO-Space ist ein Virtueller Raum, in dem Avatare durch Ausstellungen digitaler Objekte lustwandeln. Interessieren wird uns auch, welches Verhältnis zwischen Utopie und Virtualtiät besteht.

Dozentinnen: Dr. Mara Stuhlfauth-Trabert & Simone Saftig M.A.

Wenn Sie gerne mit anderen über Gegenwartsliteratur sprechen und Lust haben eine Rezension zu verfassen, sind Sie in diesem Praxisseminar genau richtig. 

Wir besprechen, analysieren und kritisieren literarische Texte, die zwischen 2020 und 2024 erschienen sind. Mit Hilfe der Kulturjournalistin Simone Saftig erarbeiten wir uns einen Kriterienkatalog für eine gelungene Rezension. Wir überlegen, wie unterschiedliche Publikationsorte (Feuilleton, Instragram, TicToc) diesen Kriterienkatalog beeinflussen. Die im Seminar entstandenen Rezensionen werden auf einem für dieses Seminar entstehenden Uniblog veröffentlicht.

Dozentin: Dr. Veronika Hassel

Der sich wegen seiner herausstechenden Fähigkeiten im Turnier auszeichnende Ritter Arnolt frisst an der königlichen Tafel nach eines vrâzes site (V. 96) eine halbe Birne, woraufhin er beim nächsten Auftritt auf dem Turnierplatz von der Königstochter öffentlich blamiert wird. Mit der Hilfe seines Knechts schmiedet Arnolt einen Racheplan, der zu einer drastischen und explizit erzählten Sexszene in der Kemenate der Königstochter führt.

Dieses Märe, das wahrscheinlich von Konrad von Würzburg (um 1230-1287) verfasst wurde, wird konsequent im Mittelpunkt des Seminars stehen. Dabei bieten sich beispielsweise Diskussionen zu den erzählten Figuren und ihren Machtverhältnissen, den Räumen und den höfischen Tischzuchten an. Die im Seminartitel angekündigten ‚Kontexte‘ erstrecken sich zudem auf die Fassung der Halben Birne von Hans Folz, auf die handschriftlichen Fassungen von Konrads Text sowie weitere Texte von Konrad von Würzburg, um z. B. auch die in der Forschung weiterhin umstrittene Autorfrage zu diskutieren (möglich sind etwa Das Herzmäre, der Engelhard oder auch Der Mönch als Liebesbote A).

Im Rahmen des Themenschwerpunkt ‚Körper‘ können wir gerade die Narrenfigur sowie die Geschlechterverhältnisse und die Kemenatenszene diskutieren und auch weitere Mären in den Blick nehmen.

Auch wenn die Seminardiskussion von einem Märe ausgeht, wird eine hohe Bereitschaft vorausgesetzt, weitere Primärtexte sowie diverse Forschungsbeiträge intensiv vorzubereiten und in den einzelnen Sitzungen kritisch zu diskutieren.

Dozentin: Univ.-Prof. Dr. Ricarda Bauschke-Hartung

Die gemeinsame Nacht ist vorbei, der Tag bricht an, und da die Liebenden nicht miteinander verheiratet sind und sich nur heimlich treffen konnten, müssen sie sich so schnell wie möglich trennen, bevor sie entdeckt werden. Auf genau diese Situation blenden die mittelhochdeutschen Tagelieder und bieten damit einen Gegenentwurf zur sogenannten ‚Hohen Minne‘. Die Lyriker orientieren sich dafür an der altokzitanischen Alba, finden aber ihre eigenen Formtypen und inhaltlichen Akzentuierungen. 

Im Seminar wollen wir Tagelieder verschiedener Dichter aus unterschiedlichen Zeiten interpretieren und miteinander vergleichen, um Vorstellungen von Liebe und Begehren sowie deren Ausdrucksmöglichkeiten im Mittelalter aufzuarbeiten. Der Schwerpunkt liegt auf den deutschsprachigen Texten; zum Vergleich sollen aber auch romanische Beispiele (in deutscher Übersetzung) herangezogen werden.

Dozentin: Dr. Tanja Mattern

Wenn heute von unterschiedlichen Formen von Transgeschlechtlichkeit und Gendercrossing die Rede ist, wird mitunter so getan, als sei dies ein moderne, vor allem westliche 'Erfindung'. Der Blick in Antike und Mittelalter zeigt jedoch, dass diese Grenze, die für unsere Gesellschaft und Kultur so fundamental ist, und ihre Übertretung Menschen auch damals schon beschäftigt hat. Das Interesse an dieser Grenze und die Reflektion über sie können sich in der Literatur sowohl in Geschichten niederschlagen, die ihre Gültigkeit in besonderer Weise einschärfen wollen, als auch in solchen, die von ihrer Durchlässigkeit handeln. Besonders mit letzteren werden wir uns im Seminar beschäftigen, nach ihrer Bedeutung sowie den ihnen zugrundeliegenden Geschlechtervorstellungen fragen und inwiefern sie unseren heutigen Blick darauf erweitern können. Zu diesen Geschichten gehört etwa die vom antiken Seher Teiresias, der sich erst in eine Frau und dann wieder in einen Mann verwandelt, vom größten Helden der Antike, Achill, den seine Mutter als Mädchen getarnt auf Skyros vor dem Trojanischen Krieg versteckt und der sich als solches in Deidameia verliebt, aber auch die Legende von der heiligen Kümmernis, deren Bart sie vor einer Heirat bewahrt, und von der Päpstin Johanna. Wir werden über Frauen als Ritter und Ritter als Frauen sprechen sowie von Jesus' weiblichen Seite und ihrer theologischen Bedeutung.

Bei diesem Thema, das uns alle auch persönlich berührt, werde ich besonderen Wert auf eine geschützte und respektvolle Gesprächskultur legen.

Dozent: Dr. Christian auf der Lake

In welchem (reziproken?) Verhältnis stehen ‚Sprache‘, ‚Stadt‘, ‚öffentlicher Raum‘ und ‚Urbanität‘ zueinander? Gibt es einen solchen Zusammenhang überhaupt?

Debatten über den urbanen Lebensraum ‚Stadt‘ werden seit geraumer Zeit engagiert geführt – von Soziologen, Stadtplanern, Künstlern, Investoren, Bürgerbewegungen und vielen anderen Akteuren des öffentlichen Raums. Als diskursives Dauerthema prägt die Frage, wie wir in Städten zusammenleben (möchten), politische Kontroversen, Fernsehtalkshows und ist Gegenstand der Feuilletons regionaler wie überregionaler Tages- und Wochenzeitungen. Welchen Beitrag kann die Pragmatik als Teildisziplin der Germanistischen Sprachwissenschaft zu dieser drängenden, einerseits alten und andererseits so hochaktuellen Diskussion leisten? Warum und in welcher Form beschäftigt sich die Sprachwissenschaft überhaupt mit dem Thema ‚Stadt‘, ‚öffentlicher Raum‘ oder ‚Urbanität‘?

Das Seminar fragt in Orientierung an der „Linguistic Landscape“-Forschung danach, welchen Beitrag die moderne Sprachwissenschaft zur Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Lebensraum ‚Stadt‘ leisten kann. Dabei werden z. B. Grundbegriffe wie etwa ‚(Sozio-)Pragmatik‘ und ‚Sprache‘ aber auch ‚Urbanität‘ oder ‚Flaneur‘ untersucht. Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit den genannten Fragestellungen auf dem Gebiet der Linguistic-Landscape-Forschung, die „grundsätzlich interdisziplinär orientiert“ ist, da es „nicht nur sprachliche Zeichen und Aussagen [sind], die Raum machen“ (Busse/Warnke), besteht in diesem Seminar die Gelegenheit, theoriegeleitete Erkenntnisse umgehend auch in die Praxis zu überführen: Denn über die Theoriearbeit hinaus wird ‚Stadt‘ auch ganz forschungspraktisch in kleinen sprachwissenschaftlichen Feldstudien genauer in den Blick genommen – mithin die „Welt als Text“ (A. Assmann) verstanden. Denn ein Ziel der Veranstaltung besteht darin, in einer Praxisphase des Seminars von den Studierenden selbstgewählte Orte unter kulturlinguistischen Gesichtspunkten zu analysieren und die Ergebnisse dann im Seminar vorzustellen. Dabei steht grundsätzlich die semiotische Fragestellung im Vordergrund, wie „urbaner Raum durch sprach- oder sonstige zeichengebundene Aussagen konstituiert wird“ (Busse/Warnke) – z. B. durch Erzählungen, Benennungen, Schilder, Werbung, Urban Art etc.pp. Dies vor dem Hintergrund der These, dass „der (soziale) Raum ein (soziales) Produkt ist“ (Lefebvre) – ‚Stadt‘ also erst von (sprachlich) handelnden Menschen hergestellt wird. Das Seminar fokussiert die Stadt damit selbst als „Zeichensystem, das Auskunft gibt über die Lebensverhältnisse, die es ordnet und die sich in ihm spiegeln“ (Benevolo).

Sommersemester 2024

Dozentin: Univ.-Prof. Dr. Anja Oesterhelt

Das Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit der deutsch- und englischsprachigen Lyrikerin Rose Ausländer (1901-1988). Sie stammt aus Czernowitz, historische Hauptstadt der Kulturlandschaft Bukowina und bis zum zweiten Weltkrieg Hochburg jüdischen Lebens und jüdischer Kultur. Heute gehört Czernowitz zur Ukraine und ist seit 2022 Partnerstadt Düsseldorfs. Rose Ausländer lebte ein durch zwei Kriege zerfetztes, durch Flucht und Verfolgung geprägtes Leben u.a. in Budapest, Wien, New York und Bukarest. Die letzten dreiundzwanzig Jahre ihres Lebens verbrachte sie in Düsseldorf. Einige Institutionen der Stadt wie das Nelly-Sachs-Haus (das zur jüdischen Gemeinde gehörige Altenwohn- und Pflegeheim in Düsseldorf-Stockum, in dem Ausländer ihre letzten Lebensjahre verbrachte), der jüdische Friedhof und das Heinrich-Heine-Institut, das ihren Nachlass beherbergt, sind zu wichtigen Erinnerungsorten der Stadt geworden. Anlässe genug, aus der Uni in der Stadt zu gehen, um das mit Düsseldorf verbundene Werk der Autorin nachzuverfolgen. Als roter Faden soll die Frage nach dem Zusammenhang von Text und Bild dienen. Denn erstens ist Ausländers Lyrik von einer intensiven Auseinandersetzung mit der Bildenden Kunst geprägt und lässt sich über dieses Thema gut erschließen. Zweitens muss sich ohnehin jede Literaturausstellung mit Fragen der Visualisierbarkeit von Texten auseinandersetzen. Und drittens beherbergt die ULB einige interessante Raritäten, sog. Künstlerbücher, in denen sich Maler und Zeichner mit Ausländers Lyrik auseinandergesetzt haben. Im Foyer der ULB soll im Sommer 2024 eine Ausstellung entstehen, in der neben diesen Künstlerbüchern auch alle anderen Funde, die die Seminarteilnehmer zum Thema ,Text und Bild'/ ,Sprachlichkeit und Visualisierung' an verschiedenen Orten der Stadt und im Archiv machen, realisiert werden.

Dozent: Univ.-Prof. Dr. Simon Kasper

Comics, Mangas und Graphic Novels (im Folgenden kurz "Comics") sind längst mehr als Asterix und Lustige Taschenbücher. Es gibt reichhaltige Literatur, oftmals selbst in Comicform, die sich theoretisch-reflexiv damit auseinandersetzt, wie (gute) Comics funktionieren und welche semiotischen Ressourcen dabei wie genutzt werden, um bestimmte Inhalte zu vermitteln und bestimmte Effekte zu erzielen. In jüngerer Zeit hat es auch immer wieder originelle Versuche gegeben, akademische Themen im Comic zu vermitteln, z.B. Evolution, Erdgeschichte und analytische Philosophie. Im Seminar werden Sie solche Versuche sowie die theoretischen Reflexionen zum Medium Comic kennenlernen und im Rahmen kleiner Projekte anwenden, indem Sie kleine Comics zu sprachwissenschaftlichen Themen selbst konzipieren und umsetzen. Das Seminar wird daher comictheoretische und sprachwissenschaftliche Anteile haben.

Dozentinnen: Dr. Mara Stuhlfauth-Trabert & Dr. Susanne Brandt

Sie studieren an der HHU Germanistik, Geschichte oder Transkulturalität? Interessieren sich für Comics und Detektivgeschichten? Kennen die drei Detektive Justus, Peter und Bob oder wollten sich immer mal mit der Kultreihe „Die drei Fragezeichen" bekannt machen? Zudem möchten Sie schon während des Studiums berufliche Praxiserfahrungen sammeln? Dann sind Sie in diesem Seminar genau richtig. 

Gemeinsam mit den Dozentinnen Susanne Brandt (Geschichte) und Mara Stuhlfauth-Trabert (Germanistik) erarbeiten Sie sich zunächst ein paar Grundlagen: Gattungsmerkmale von Detektiv- und Kriminalgeschichten sowie Einführung in die Comicanalyse. Danach bekommen Sie die Gelegenheit, Erfahrungen in der Planung und Durchführung von Kulturveranstaltungen zu sammeln: Moderation eines wissenschaftlichen Beitrags, Durchführung eines Werkstattgesprächs, Konzeption eines Ausstellungsposters. Um die folgenden drei Veranstaltungen wird es gehen:

  1. Lesung und Werkstattgespräch mit der Comiczeichnerin und Illustratorin Ines Korth in der Jugendbuchabteilung der Zentralbücherei im Kap1 am 07.06.24
  2. Wissenschaftlicher Vortrag von PD Dr. Thomas Küpper im Veranstaltungsraum ‚Zeitfenster‘ der Zentralbücherei im Kap1 am 13.06.24
  3. Posterausstellung „Detektivgeschichten im Comic mit Fokus auf Die drei Fragezeichen” in der Jugendbuchabteilung der Zentralbücherei im Kap 1 (Laufzeit der Ausstellung: 13.06.24 bis 08.08.24)

Übernehmen Sie den Fall?

Dozenten: Univ.-Prof. Dr. Alexander Ziem, Univ.-Prof. Dr. Stefan Hartmann & Univ.-Prof. Dr. Rolf Kailuweit

Ausgehend vom Begriff der Agonalität, worunter man in der Diskurslinguistik im Anschluss an Jean-François Lyotard den "Wettkampf" um Geltungsansprüche und Positionen versteht, setzt sich dieses Seminar zum Ziel, Diskurse im deutsch-romanischen Vergleich zu untersuchen. Ein Schwerpunkt liegt dabei - ausgehend vom Verbundprojekt "Analysis of and Responses to Extremist Narratives" (ARENAS), an dem die Dozierenden beteiligt sind - auf der Untersuchung extremistischer Diskurse.

Die potentiellen Gefahren extremistischer Narrative erfahren nicht nur in der öffentlichen Debatte, sondern auch in der Wissenschaft immer stärkere Aufmerksamkeit. Die Linguistik ist hier eine Schlüsseldisziplin, da sie untersuchen kann, mit welchen sprachlichen Mitteln extremistische Narrative vermittelt werden und wie sie erkannt werden können. In diesem Seminar befassen wir uns mit der Frage, wie Extremismus und Sprache zusammenhängen und wie extremistische Narrative sprachwissenschaftlich analysiert werden können. Einen besonderen Fokus legen wir auf die internationale Perspektive und stellen insbesondere - da es sich um ein germanistisch-romanistisches Kooperationsprojekt handelt - den deutschsprachigen Raum und den romanischen Sprachraum gegenüber.

Wir diskutieren zunächst, was eigentlich unter Extremismus zu verstehen ist, und widmen uns dann Fallstudien aus unterschiedlichen Themenbereichen. Am Dienstag, 14. Mai, sind die Teilnehmenden zum öffentlichen Teil des ARENAS-Projekttreffens im Haus der Universität eingeladen.

Ein großer Teil des Seminars wird als Projektarbeit organisiert sein. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller, z.T. englischsprachiger Texte sowie zur eigenständigen empirischen Arbeit.

Dozent: Univ.-Prof. Dr. Alexander Nebrig

Autorinnen und Autoren schreiben keine Bücher, so der französische Buchhistoriker Roger Chartier (1992), sondern Texte, die erst zu Büchern gemacht werden müssen, um für ein größeres Publikum lesbar zu sein. Dem Buchverlag kommt hierbei eine zentrale Rolle zu: Er überführt den Text in ein Buchformat, stellt das Buch sozusagen her und sorgt dafür, dass es das Publikum erreicht. Verlage stellen Bücher nicht nur her (Produktion) oder verbreiten sie (Distribution), sondern sind auch an ihrer Schöpfung (Kreation) beteiligt. Sie fungieren als Auftraggeber, und die für sie arbeitenden Lektorinnen und Lektoren wirken an der Textentstehung maßgeblich mit. Gerade im 20. Jahrhundert pflegten meist männliche Verleger zu ihren Autorinnen und Autoren eine sehr enge Beziehung, wie zahlreiche Briefwechsel dokumentieren. Wichtige Buchverlage der deutschen Literatur sind Cotta im 19. Jahrhundert, Insel um 1900, Aufbau in der DDR, S. Fischer seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und Suhrkamp in der Bundesrepublik. 

Die Vermittlungsfunktion des Verlages bildet den Gegenstand dieses Forschungsseminars. Wir lesen zunächst Beiträge zur Theorie des Literaturverlages und erschließen verschiedene Praktiken des Verlegens wie das Finanzieren, Lizenzieren, Verwerten, Gestalten, Lektorieren, Verbreiten von Büchern, die heutzutage im digitalen Raum der Plattform oftmals gar nicht mehr von Verlagen, sondern von Techkonzernen wie Amazon übernommen werden. Neben Gastvorträgen aus der Buchwissenschaft oder der Rechtsgeschichte wird es auch Erfahrungsberichte aus der Verlagspraxis (Lektorat) geben.

Dozent: Prof. Dr. Christof Wingertszahn

Die Lehrveranstaltung behandelt alle Aspekte der Edition von Werken und Briefen: Textrecherche, Transkription, Textkritik, Kommentierung. Sie lernen Handschriften zu entziffern, Varianten zu beschreiben, einen Text zu konstituieren, Personen und Sachen zu recherchieren, Stellenerläuterungen zu schreiben und die Edition am Computer aufzubereiten.

Das Goethe-Museum besitzt etliche Handschriften aus dem 18./19. Jahrhundert, die noch nicht ediert sind. Im Seminar soll ein Teil dieser Schätze erschlossen werden. Gleichzeitig werden Beispiele aus der Praxis gerade entstehender Editionen zu Achim von Arnim, Clemens Brentano und Karl Philipp Moritz gegeben.

Wintersemester 2023/24

Dozenten: Univ.-Prof. Dr. Alexander Ziem & Univ.-Prof. Dr. Stefan Hartmann

Die potentiellen Gefahren extremistischer Narrative erfahren nicht nur in der öffentlichen Debatte, sondern auch in der Wissenschaft immer stärkere Aufmerksamkeit. Die Linguistik ist hier eine Schlüsseldisziplin, da sie untersuchen kann, mit welchen sprachlichen Mitteln extremistische Narrative vermittelt werden und wie sie erkannt werden können. In diesem Seminar befassen wir uns mit der Frage, wie Extremismus und Sprache zusammenhängen und wie extremistische Narrative sprachwissenschaftlich analysiert werden können. Dabei steht vor allem die Frage nach methodischen Herangehensweisen im Vordergrund: Wie können wir relevante Daten finden und analysieren? Zugleich begleiten wir den Fortgang des Verbundprojekts "Analysis of and Responses to Extremist Narratives" (ARENAS), an dem beide Dozenten beteiligt sind. Ein großer Teil des Seminars wird als Projektarbeit organisiert sein. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Lektüre anspruchsvoller, z.T. englischsprachiger Texte sowie zur eigenständigen empirischen Arbeit.

Dozent: Prof. Dr. Christof Wingertszahn

Die Lehrveranstaltung behandelt alle Aspekte der Edition von Werken und Briefen: Textrecherche, Transkription, Textkritik, Kommentierung. Sie lernen Handschriften zu entziffern, Varianten zu beschreiben, einen Text zu konstituieren, Personen und Sachen zu recherchieren, Stellenerläuterungen zu schreiben und die Edition am Computer aufzubereiten.

Das Goethe-Museum besitzt etliche Handschriften aus dem 18./19. Jahrhundert, die noch nicht ediert sind. Im Seminar soll ein Teil dieser Schätze erschlossen werden. Gleichzeitig werden Beispiele aus der Praxis gerade entstehender Editionen zu Achim von Arnim, Clemens Brentano und Karl Philipp Moritz gegeben.

Sommersemester 2023

Dozent: Prof. Dr. Christof Wingertszahn

Die Lehrveranstaltung behandelt alle Aspekte der Edition von Werken und Briefen: Textrecherche, Transkription, Textkritik, Kommentierung. Sie lernen Handschriften zu entziffern, Varianten zu beschreiben, einen Text zu konstituieren, Personen und Sachen zu recherchieren, Stellenerläuterungen zu schreiben und die Edition am Computer aufzubereiten.

Das Goethe-Museum besitzt etliche Handschriften aus dem 18./19. Jahrhundert, die noch nicht ediert sind. Im Seminar soll ein Teil dieser Schätze erschlossen werden. Gleichzeitig werden Beispiele aus der Praxis gerade entstehender Editionen zu Achim von Arnim, Clemens Brentano und Karl Philipp Moritz gegeben.

Wintersemester 2022/23

Dozentin: Maike Rettmann M.A.

Mitunter müssen wir unsere Wut herunterschlucken, eine schlechte Nachricht erweist sich oft als schwer verdaulich und manche Umstände finden wir einfach nur zum Kotzen. Schon die Alltagssprache zeigt, wie routiniert wir bestimmte Aspekte unserer Erfahrungswelt durch den Rückgriff auf die Sachbezirke der Nahrungsaufnahme und Verdauung konzeptualisieren. Auch in der Literatur werden Essen und Hunger(n), Verdauen und Ausscheiden immer wieder prominent thematisiert und/oder für die verschiedensten Problemstellungen als Motive oder Metaphern vereinnahmt.
Der ausgeprägte Appetit und die beeindruckende Verdauungsfähigkeit von Wilhelm Raabes wohlbeleibter Außenseiterfigur Stopfkuchen beispielsweise sorgen seit deren Kindheit für Spott, statten sie aber zugleich mit jenen detektivischen Kompetenzen aus, die zur Lösung eines ungeklärten Mordfalls benötigt werden. Demgegenüber kann Anne Duden in ihren poetologischen Essays das eigene Schreiben vor dem Hintergrund der faschistischen deutschen Vergangenheit nur noch als gescheiterten Verdauungsakt mit finalem Erbrechen charakterisieren. Um die Jahrhundertwende streift Knut Hamsuns Hunger-Protagonist nahrungs- und obdachlos durch (das heutige) Oslo. In den 1920er Jahren wird bei Franz Kafka das Hungern (im Hungerkünstler) zur artistischen Angelegenheit.
Dies sind nur einige Beispiele für weitere Texte, die im Seminar abgeschmeckt und diskutiert werden sollen. Gemeinsam werden wir die Bandbreite verschiedenster thematischer, motivischer und metaphorischer Funktionalisierungen des (Nicht-)Essens und (Nicht-)Verdauens in der Literatur unterschiedlicher Zeiträume ausloten und dabei Kontinuitäten wie auch Veränderungen nachspüren.

Studierendentagung am 29. und 30.09.2023 in Rostock: „Abgeschmeckt und ausgekotzt. Nahrung, Nahrungsaufnahme und Verdauung in der Literatur“ in Kooperation mit der Universität Rostock.

Dozentin: Dr. Marita Pabst-Weinschenk

Seit der Antike zählt das Delectare neben dem Docere und Movere mit zu den wichtigen Redefunktionen. Wie erfreuen und unterhalten uns heute Sprecher:innen in Kabarett und Comedy? Welche rhetorischen Mittel werden dazu verwendet? Was reizt uns zum Lachen? Dabei geht es zum einen um die Inhalte und sprachlichen Formulierungen und zum anderen um den Körper- und Sprechausdruck bei der Präsentation. Anhand bekannter und weniger bekannter Beispiele werden wir deren Wirkungspotenziale analysieren und eigene Comedy-Beiträge entwickeln und gestalten. Ziel ist es zum Vorlesungsende, einen eigenes Comedy-Campus-Event aufzuführen.

Dozentin: Dr. Sabine Brenner-Wilczek

Heinrich Heines Buch der Lieder aus dem Jahr 1826 begründet bis heute seinen Weltruhm als Lyriker. Mit seinen ironisch-sentimentalen Liebesgedichten, die von einer verständlichen, aber dennoch poetischen Sprache geprägt sind, schafft der junge Dichter einen neuen Schreibstil, der als „Heine-Ton“ in die Literaturwissenschaft eingegangen ist.

Die Liebeslyrik im Buch der Lieder ist jedoch mehr als nur „die Variazion[..] desselben kleinen Themas“, enthält sie doch zahlreiche gesellschafts- und epochenkritische Spitzen.

Das Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf mit seinen Bereichen Archiv, Bibliothek und Museum ist ein Zentrum der internationalen Heine-Forschung. In der Handschriftenabteilung I des Archivs werden 70 % aller bekannten, originalen Handschriften und Briefe des berühmten Dichters aufbewahrt. Die weltweit einzige Dauerausstellung „Romantik und Revolution“ zum Leben und Werk Heinrich Heines befindet sich im Museum des Hauses und lädt zur Beschäftigung mit dem Schriftsteller ein.

Sommersemester 2022

Dozentin: Dr. Marita Pabst-Weinschenk

Von klassischer Reiselyrik über Poetry Slam bis hin zur bissigen Satire über All Inclusive-Urlauber auf Mallorca: Das Reisen und die Sehnsucht danach ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Motiv, das sich durch die Werke zahlreicher Autor:innen zieht. In diesem Seminar wollen wir uns diesen literarischen Texten praktisch zuwenden.

Die Studierenden werden im Kurs die Möglichkeit haben, sich selbst auf die Bühne und ans Mikrofon zu wagen. Dazu werden sie sich in Gruppen- und Einzelübungen verschiedenen Aspekten der ästhetischen Kommunikation annähern. Zentral wird die Beschäftigung mit den künstlerischen Texten sein, die die Studierenden mit ins Seminar bringen. Auch selbstgeschriebene Gedichte, Kurzgeschichten oder Satire-Stücke sind herzlich willkommen. Angeleitet und durch individuelles Feedback begleitet, werden die Teilnehmenden die verschiedenen Arbeitsschritte bis zum Vortrag ihres Texts durchlaufen – von der Textarbeit über ein Warm-up bis hin zur Präsentation vor dem Kurs. Am Ende werden wir die Vorträge gemeinsam im Medienlabor einsprechen.