Der Carl-Wambach-Preis für die sprachlich und inhaltlich beste Abschlussarbeit in der Germanistik geht in diesem Semester an David Selewski. Mit dem Preis wird seine Masterarbeit aus der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft ausgezeichnet, die den Titel trägt „Dunkle Intertextualität. Paul Celans Lyrik und die Probleme ihrer Übersetzung“. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern die Lyrik von Paul Celan, der zu den bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikern des 20. Jahrhunderts gehört, angesichts ihrer komplexen Intertextualität und Ambiguität übersetzt werden kann – und ob sie vor dem Hintergrund der Holocaust-Erfahrung, die gerade in Celans Sprache Ausdruck findet, übersetzt werden darf. Den Diskurs um diese Fragen stellt der Verfasser unter breitem Einbezug der relevanten Literatur dar und präsentiert zudem eine vergleichende Untersuchung existierender Celan-Übersetzungen unter anderem ins Englische und ins Ukrainische. Die Gutachten zu der Arbeit stellen heraus, dass die Arbeit den Topos der Unübersetzbarkeit Celans erfolgreich dekonstruiert und eine wichtige Grundlage für die zukünftige Praxis der Celan-Übersetzung bildet.
Der Carl-Wambach-Preis wird von der Heinrich Heine-Carl Wambach Stiftung verliehen, die 2014 von Heinrich van de Sandt zur Förderung der Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Germanistik an der HHU ins Leben gerufen wurde. Benannt sind der Preis und die Stiftung nach einem Vorfahren der Familie van de Sandt, dem Düsseldorfer Geschäftsmann Carl Wambach.