Prof. Dr. Gottfried Vosgerau (Institut für Philosophie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) erläutert die Verankerung der Kognition in der Bewegungsfähigkeit.
In jüngerer Zeit ist in der Kognitionswissenschaft die These lauter geworden, dass unser Denken wesentlich von unseren Körpern und unserer Interaktion mit der Umwelt abhängt und bestimmt wird. Diese unter dem Titel „embodied and embedded cognition“ bekannt gewordene These gebärdet sich oftmals als Paradigmenwechsel, der die Kognitionswissenschaft in Zukunft völlig umkrempeln könnte.
In diesem Vortrag sollen einerseits die faszinierenden Zusammenhänge zwischen Bewegungen und Kognition dargestellt und diskutiert werden, andererseits aber auch die Grenzen dieser neuen Thesen aufgezeigt werden.
Insgesamt wird die Position vertreten werden, dass zwar die Rolle unseres Körpers in der klassischen Kognitionswissenschaft viel zu wenig Beachtung gefunden hat, dass es aber auch viele Bereiche des menschlichen Denkens gibt, die weitgehend losgelöst sind von basaler Bewegungssteuerung und Wahrnehmung.