Aktuelles Lehrangebot
BVM 2b „Alle Gewalt geht von der Familie aus“ – Familienkonflikte auf der Bühne von Lessing bis Rainald Goetz
"Alle Gewalt geht von der Familie aus" – So heißt es jedenfalls in Rainald Goetz jüngstem Theaterstück "Baracke": https://www.deutschestheater.de/programm/produktionen/baracke
\nIn diesem Seminar wollen wir uns historisch mit Familienkonflikten auf der Bühne beschäftigen und zwar ausgehend vom sogenannten bürgerlichen Trauerspiel bei Lessing bis hin zur Gegenwart. Leitfragen sind: Was ist Familie eigentlich? Wie wird Gewalt heternormativ konzipiert? Welche Konflikte ergeben sich durch Vater, Mutter und Kind? Diese holzschnittartig gefassten Fragen wollen wir anhand der literarischen Bühnenwerke untersuchen, ihre Geschichte erkunden und mithilfe von theoretischen Forschungstexten dem Verhältnis von Gewalt und Familie auf den Grund gehen. Dabei gilt es auch zu fragen, ob Gewalt hier physisch und psychisch gemeint ist, oder ob von der Familie auch eine Art normativer und ästhetischer Macht ausgeht, die gerade in der Performanz des Theaters ausgestellt, inszeniert und dekonstruiert werden kann.
\nDie Literatur des Seminars wird in einem Reader online über ILIAS zur Verfügung gestellt.
- Dienstag, 14:30 - 16:00 (wöchentlich, 14.10.2025 - 03.02.2026) - 2421.00.90 (Z 23)
BVM 2b: Gegenwartsliteratur und virtuelle Zeugenschaft
In den letzten Jahren haben die kultur-, literatur- und medienwissenschaftlichen Diskussionen über Zeugenschaft einerseits ihre Fragilität hervorgebracht, die die Unzuverlässigkeit, Unwahrheiten und die verzerrte Wahrnehmung von Zeug:innen betrifft. Andererseits lenkte die Bearbeitung ihrer Medialität den Fokus auf parajustizielle Situationen, in denen Beobachter:innen nicht von einer Institution zu Zeug:innen ‚ernannt‘ werden. Virtuelle Zeugenschaft bezeichnet nicht nur Medien, Dinge und Kulturtechniken zur Herstellung von Zeugenschaft, sondern ebenso die Entstehung eines Zeug:innen-Subjekts, eines Willens zur Bezeugung sowie dessen Delegation an bestimmte Medien. Gemeint ist etwa die sozialmediale Verbreitung von Zeugenschaft, weil Ereignisse aufgrund der digitalen Infrastruktur und der Zirkulation von textuellen, visuellen und auditiven Beiträgen überall und zu jeder Zeit bezeugt werden können.
\nDas Seminar konzentriert sich auf virtuelle Zeugenschaft als Verbindungen literarischer und sozialmedialer Schauplätze: Im Vordergrund stehen Romane, die zum einen über sozialmediale Zeugenschaft reflektieren, indem sie digitale Praktiken und Interaktionen integrieren (z.B. in Mithu Sanyals Identitti). Zum anderen werden Texte diskutiert, die, weil sie im Sinne der gegenwärtigen Bekenntniskultur im Verborgenen liegende Ereignisse ans Licht bringen oder tabuisierte Themen aufgreifen, kontrovers in sozialen Medien besprochen werden (z.B. Benjamin von Stuckrad-Barres Noch wach).
- Montag, 10:30 - 12:00 (Einzeltermin, 24.11.2025 - 24.11.2025) - 2421.00.94 (Z64)
- 10:00 - 17:30 (Blockveranstaltung, 09.03.2026 - 10.03.2026) - 2453.U1.81
- Mittwoch, 10:00 - 16:00 (Einzeltermin, 11.03.2026 - 11.03.2026) - 2453.U1.81
MGM 2 / MGM 4 / MFM 2 / MFM 4 Übersetzungstheorie
Angesichts der Möglichkeiten maschineller Übersetzung tut eine Theorie der Übersetzung mehr denn je not. Soll man Wort für Wort übersetzen oder versuchen, den Text zu interpretieren? Wie wirkt sich der jeweilige kulturelle und geschichtliche Standpunkt von Übersetzenden auf die Übersetzung aus? Hat die Maschine auch einen solchen Standpunkt? Für welches Publikum übersetzt man? Warum verändert sich ein Text durch die Übersetzung? Wer verantwortet die Übersetzung? Fragen wie diese, die mit DeepL & Co eine ganz neue Bedeutung gewonnen haben, möchten wir an Klassikern der Übersetzungstheorie erörtern. Diskutiert werden antike, mittelalterliche, frühneuzeitliche, romantische, moderne und postmoderne Positionen. Auffällig ist, dass viele der zu lesenden Theoretiker und Theoretikerinnen wie Luther, Goethe, Schleiermacher, Benjamin oder Spivak selbst übersetzt haben, bei ihnen die Praxis also die Theorie begründet hat. Im Seminar sollen daher auch die konkreten Übersetzungen der Theoretikerinnen und Theoretiker berücksichtigt werden.
- Montag, 14:30 - 16:00 (wöchentlich, 13.10.2025 - 02.02.2026) - 2321.U1.46 (Z 109)
MGM 4 a/c Heinrich Heine - Düsseldorf und Paris
Der Kosmopolit Heinrich Heine mit seiner Lebenslinie zwischen Düsseldorf und Paris steht im Zentrum des Seminars. Anhand von Originalen, die im Archiv des Heinrich-Heine-Instituts liegen, werden die Schreibstrategien in den Frühwerken, aber auch in den Spätwerken detailliert nachvollzogen. Themen wie Romantik und Revolution, so auch der Titel der weltweit einzigen Dauerausstellung von Heine im Museum des Instituts, werden im Epochenkontext verortet. Zu lesen sind vor allen Dingen Heines „Ideen. Das Buch Le Grand" und „Deutschland. Ein Wintermärchen".
- Freitag, 11:00 - 13:00 (Einzeltermin, 16.01.2026 - 16.01.2026)
- 09:00 - 17:00 (Blockveranstaltung + Sa, 23.01.2026 - 24.01.2026)
- 09:00 - 17:00 (Blockveranstaltung + Sa, 30.01.2026 - 31.01.2026)
MGM4 a/b: Einführung in die Theorie und Geschichte mündlicher und schriftlicher Kommunikation
Die Vorlesung führt in die Theorie und Geschichte mündlicher und schriftlicher Kommunikation ein. Der erste Teil konzentriert sich aus linguistischer Perspektive auf spezifische Kennzeichen der gesprochenen Sprache. Die wichtigsten gesprächsanalytischen Grundbegriffe werden an konkreten Beispielen vorgestellt und im Kontext der aktuellen Forschung diskutiert. Eingeführt wird zudem in gesprächsanalytische Methoden, wie der sequentiellen Analyse und (Transkriptions-)Techniken. Dies sowie ein kurzer ideengeschichtlicher Überblick über aktuelle Theoriebildungen und Ansätze innerhalb der Gesprächsforschung dienen dazu, alternative Möglichkeiten des Umgangs mit der gesprochenen Sprache kennenzulernen und kritisch miteinander zu vergleichen.
Der zweite Teil der Vorlesung führt in zentrale Themen und Arbeitsfelder \neiner wissenschaftlichen Beschäftigung mit Phänomenen von \nSchriftlichkeit ein. Neben theoretischen und historischen werden auch \npraxisbezogene Fragen nach der Kulturtechnik Schrift im medialen Wandel \nzur Sprache kommen. Ziel soll sein, Grundlagen für weiterführende \nStudieninteressen im Bereich der Schriftkommunikation und für eine \nentsprechende Profilbildung zu schaffen.- Mittwoch, 12:30 - 14:00 (wöchentlich, 15.10.2025 - 04.02.2026) - 2321.U1.97 (Z 25)
MMA 2 / MMA 4M/S: Masterkolloquium Germanistik IV (Mündlichkeit und Schriftlichkeit)
Das Kolloquium richtet sich an Studierende, die ihre Masterarbeit in den Bereichen Mündlichkeit und Schriftlichkeit schreiben wollen. Es soll ihnen Gelegenheit geben, ihre Arbeiten vorzustellen, gemeinsam zu diskutieren und eventuell auftretende Probleme zu besprechen. Damit leistet es eine wichtige Hilfestellung bei dem nicht immer ganz einfachen Prozess, eine längere akademische Arbeit zu verfassen. Darüber hinaus sollen gegebenenfalls zentrale Texte und Theorien aus den Bereichen Mündlichkeit und Schriftlichkeit besprochen werden. Auch aus diesem Grund sind alle Interessenten an einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesem Thema − unabhängig von der Semesterzahl − herzlich willkommen.
- Dienstag, 10:30 - 12:00 (wöchentlich, 14.10.2025 - 03.02.2026) - 2421.00.90 (Z 23)
Schreibseminar und -beratung Germanistik
Essays, Hausarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten - wissenschaftliches Schreiben ist ein wesentlicher Bestandteil für ein erfolgreiches Studium. Viele Studierende stellt diese Aufgabe jedoch vor große Herausforderungen: Wie finde ich ein geeignetes Thema und eine sinnvolle Gliederung für meine Arbeit? Was muss ich bei einem akademischen Schreibstil beachten? Wie zitiere ich korrekt? Und wie strukturiere ich meinen Zeitplan am effektivsten, um nicht in die Prokrastinationsfalle zu tappen?
Das Schreibseminar widmet sich den individuellen Bedürfnissen und Problemerfahrungen der Studierenden und unterstützt sie semesterbegleitend durch Wissensvermittlung, Übungen und die gemeinsame Diskussion ihrer aktuellen Schreibprojekte während aller Phasen von der Idee bis zum wissenschaftlichen Text. Dazu gehören Themen wie
.\tThemenfindung und Entwicklung der Fragestellung
.\tArbeitseinteilung und Zeitmanagement
.\tLiteraturrecherche
.\tUmgang mit Forschungsliteratur
.\tGliederung und Argumentationsstruktur
.\tWissenschaftliches Formulieren und Zitieren
.\tHilfe bei Schreibblockaden
Keine falsche Scheu oder Scham!
Viele Studierende nehmen die Angebote der Schreibberatung erst nach langen Leidenswegen wahr und schämen sich für Schreibschwierigkeiten, die ihre Kommilition*innen vermeintlich nicht zu kennen scheinen. Dabei sind Sie mit Ihren Problemen keinesfalls allein: Jede*r Schreibende trifft im Planungs- und Umsetzungsprozess auf kleinere oder größere Hindernisse, die es zu bewältigen gibt. Dabei Unterstützung in Anspruch nehmen zu müssen, ist kein Zeichen von Schwäche oder mangelnder Eignung für ein Studium. Die Schreibberatung gibt Ihnen in einer vertraulichen und lockeren Atmosphäre nicht nur die Möglichkeit, die Ursachen Ihrer Schreibschwierigkeiten zu reflektieren und diese mit gezielten Strategien angehen zu können, sondern soll Ihnen auch den Blick für bereits bestehende Stärken öffnen.
Das Schreibseminar ist auf die Anforderungen und Arbeitsweisen der Germanistik ausgerichtet, Studierende aller Fachrichtungen und Studienstufen sind herzlich willkommen!
- Mittwoch, 12:30 - 14:00 (wöchentlich, 15.10.2025 - 04.02.2026) - 2421.04.61 (Z20)