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Frederick Bellhoff

2017Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Hilden
2017-2025Studium der Geschichtswissenschaft und Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2019-2020Freiwilliger Wehrdienst
2021-2025Studentische, später wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
2025Einsatz als Sprachassistent im Rahmen des DAAD-Programmes zur Förderung der Deutschen Minderheit in Quostanai, Kasachstan
ab 10/2025Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl von Univ.-Prof. Dr. Anja Oesterhelt

Promotionsprojekt (Arbeitstitel): Nachlässe zweiter Ordnung: Thomas Mann als Objekt deutsch-deutscher Sammlungspraktiken und Identitätspolitiken 1945-1990

WiSe 25/26

BVM 2b Sinn für Größe. Thomas Manns Klassikerbild

Sie waren seine Idole, gelesen und verehrt seit seiner Kindheit. Sein Leben lang setze er sich mit ihnen auseinander. Er wollte sein wie sie – und doch anders. Thomas Manns Verhältnis zu Goethe und Schiller war besonders, zwischen Ver- und Bewunderung, Imitation, Abgrenzung. Im Roman Lotte in Weimar tritt Goethe in Erscheinung, und mit dem Doktor Faustus und der Entstehung des Doktor Faustus wandte Mann sich dem Stoff zu, welcher untrennbar mit Goethes Namen verbunden war. 

Thomas Manns Rezeption der Weimarer Klassiker zieht sich durch sein künstlerisch-literarisches Schaffen und bildet sich genauso in seinen intellektuell-essayistischen Schriften ab. Von der Erzählung Schwere Stunde (1905) bis zu seiner letzten Veröffentlichung, dem Versuch über Schiller (1955), lassen sich ihre Spuren nachverfolgen.

Das Gefühl, ein „Erwählter” zu sein, welches ihn selbst zum großen Dichter berief, schuf ihm eine Ahnung von „Familiarität”, zumal kritische Betrachtungen durchscheinen, getragen von Ironie und auch Distanz. In Manns Wahrnehmung von Goethe und Schiller kommt nicht nur die persönliche Beschäftigung des Schriftstellers mit ihnen zum Ausdruck, es werden die Epochen und Umbrüche seiner Zeit sichtbar. Vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Aneignung von Goethe und Schiller weicht später die ästhetisierende Betrachtung einer politischen Interpretation. Doch auch eine selbstreflexive, identifikatorische Lektüre, gar eine Gleichsetzung erkennbar.

Im Seminar werden ausgewählte literarische Werke Thomas Manns wie auch Aufsätze und Essay untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Erarbeitung der Grundlinien, Umbrüche und Kontinuitäten. Anhand der Lektüre soll nicht nur Thomas Mann, sondern auch sein Werk und seine Zeit sichtbar werden.

Teil des Seminars sind auch zwei praxisorientierte Sitzungen in der Thomas-Mann-Sammlung, in welchen die Paratexte und Gestaltungen der Werke Thomas Manns in den Blick genommen werden. Analysiert wird, wie Verlage versuchten und versuchen einen Literaturklassiker zu bewerben, welches Publikum wann adressiert wird und welche neuen Reize heute gesetzt werden

1. WiSe 25/26 BA-Seminar: Sinn für Größe. Thomas Manns Klassikerbild (HHU Düsseldorf)