Lehre
Aktuelles Lehrangebot
Bachelor-Studiengang
BEM 2a Literaturgeschichte vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Wann beginnt eigentlich die Neuere deutsche Literatur und inwiefern unterscheidet sie sich von der Literatur des Mittelalters? In welchem Zusammenhang steht die Literaturgeschichte mit der Zeitgeschichte, mit den großen geschichtlichen Verwerfungen des Dreißigjährigen Kriegs, der Französischen Revolution und der beiden Weltkriege, aber auch mit dem sich wandelnden Alltagsleben der Menschen? Welche Rolle spielen die Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen von Literatur, die sich im Zuge der medialen Innovationen vom Buchdruck bis zum Internet immer wieder grundlegend verändern? In welchem Spannungsverhältnis stehen programmatische Entwürfe und literarische Texte? Diese und viele andere Fragen möchte die Vorlesung Literaturgeschichte beantworten, indem sie einen strukturierten Überblick über die Geschichte der Neueren deutschen Literatur von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart bietet und dabei Epochen von Barock, Aufklärung, Sturm und Drang über Klassik, Romantik und Realismus bis hin zur Moderne und Gegenwartsliteratur beleuchtet. Die Analysen der einzelnen Entwicklungsphasen anhand exemplarischer Textbeispiele sollen ein Problembewusstsein sowohl für Kontinuitäten als auch für Diskontinuitäten schaffen, so dass die Literaturgeschichte insgesamt als ein komplexes, aber systematisierbares Beziehungsgeflecht verstanden werden kann.
- Mittwoch, 10:30 bis 12:00 (wöchentlich, 05.04.2023 bis 12.07.2023), Hörsaal 2321.HS.3H
Master-Studiengang
MGM 2a/b - Hannah Arendt als Leserin: Heine, Kafka, Brecht, Conrad
Hannah Arendt wurde berühmt für Ihre Überlegungen zu den Formen „totaler Herrschaft“ und der „Banalität des Bösen“. Die politische Philosophin Arendt ist auch eine glänzende Essayistin; ihr Denken und Schreiben erprobte sie unter anderem an den literarischen Werken Heinrich Heines, Franz Kafkas, Bertolt Brechts und Joseph Conrads. In Parallellektüren ausgewählter Texte dieser Autoren mit den Essays Arendts sollen sowohl literaturwissenschaftliche als auch politisch-philosophische Zugänge zu den Texten erprobt und sich Hannah Arendts Werk von einer etwas anderen Seite aus genähert werden.
- Montag, 16:30 bis 18:00 (wöchentlich, 03.04.2023 bis 10.07.2023), 2421.03.26
MGM 2a/b - Figur des ewigen Juden von der Bibel bis zur Gegenwart
Die Figur des ‚ewigen Juden‘ taucht erstmals in Texten der Frühen Neuzeit auf (erst rückwirkend wurde die Bibel zur Referenz) und entwickelt sich besonders im 19. und 20. Jahrhundert zu einer wichtigen Bezugsgröße der Kultur- und Literaturgeschichte. Bezogen auf die deutsch-jüdische Geschichte spielt die mythische Gestalt in ihren verschiedenen Ausgestaltungen eine äußerst ambivalente Rolle und wird sehr unterschiedlich funktionalisiert: teils zur Diffamierung der Juden, teils zur Illustration zionistischer Denkweisen und teils als Symbol jüdischen Selbstverständnisses. Im Seminar werden wir Texte von deutsch-jüdischen Autoren wie Ludwig Börne, Fritz Mauthner, Ernst Toller und Nelly Sachs lesen und uns anhand von antisemitischen Texten von den frühneuzeitlichen Legenden bis hin zum NS-Propagandafilm mit antisemitischen Funktionalisierungen der Figur beschäftigen.
- Dienstag, 14:30 bis 16:00 (wöchentlich 04.04.2023 bis 11.07.2023), 2421.U1.21
Bachelor-Studiengang
BEM 2a Literaturgeschichte vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart
Wann beginnt eigentlich die Neuere deutsche Literatur und inwiefern unterscheidet sie sich von der Literatur des Mittelalters? In welchem Zusammenhang steht die Literaturgeschichte mit der Zeitgeschichte, mit den großen geschichtlichen Verwerfungen des Dreißigjährigen Kriegs, der Französischen Revolution und der beiden Weltkriege, aber auch mit dem sich wandelnden Alltagsleben der Menschen? Welche Rolle spielen die Produktions-, Distributions- und Rezeptionsbedingungen von Literatur, die sich im Zuge der medialen Innovationen vom Buchdruck bis zum Internet immer wieder grundlegend verändern? In welchem Spannungsverhältnis stehen programmatische Entwürfe und literarische Texte? Diese und viele andere Fragen möchte die Vorlesung Literaturgeschichte beantworten, indem sie einen strukturierten Überblick über die Geschichte der Neueren deutschen Literatur von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart bietet und dabei Epochen von Barock, Aufklärung, Sturm und Drang über Klassik, Romantik und Realismus bis hin zur Moderne und Gegenwartsliteratur beleuchtet. Die Analysen der einzelnen Entwicklungsphasen anhand exemplarischer Textbeispiele sollen ein Problembewusstsein sowohl für Kontinuitäten als auch für Diskontinuitäten schaffen, so dass die Literaturgeschichte insgesamt als ein komplexes, aber systematisierbares Beziehungsgeflecht verstanden werden kann.
- Mittwoch, 10:30 bis 12:00 (wöchentlich, 05.04.2023 bis 12.07.2023), 2321.HS.3H
BVM 2c Kleine braune Tiere: Franz Kafka und Clemens Setz
An den Texten Franz Kafkas haben Literaturwissenschaftler*innen seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die unterschiedlichsten literaturtheoretischen Ansätze von der Hermeneutik bis zur Dekonstruktion erprobt. Die ziemlich genau ein Jahrhundert später entstandenen Texte des österreichischen Gegenwartsautors Clemens J. Setz wurden aufgrund ihres grotesken und absurden Charakters von der Literaturkritik häufig mit Kafka in Verbindung gebracht. Den Gegenstand der Seminararbeit sollen kürzere Erzählungen von Kafka und Setz bilden, wobei die Darstellung körperlicher und seelischer Grenzerfahrungen, die Geschlechterkonstruktionen und das Mensch-Tier-Verhältnis thematische Schwerpunkte bilden werden. In theoretischer Hinsicht werden wir deshalb insbesondere auf die psychoanalytische Literaturinterpretation, die Gender Studies und die Human Animal Studies rekurrieren.
- Montag, 10:30 bis 12:00 (wöchentlich, 03.04.2023 bis 10.07.2023), 2321.U1.48
Aktuelle Fragen der Comicforschung: Zeit
Die gemeinsam von den Universitäten Bonn, Düsseldorf, Essen und Köln und dem Netzwerk Comicforschung am Rhein (https://www.comicforschung-rhein.hhu.de/) getragene interdisziplinäre Ringvorlesung zur Comicforschung setzt sich in diesem Jahr mit Fragen zur Zeit im Comic auseinander. Die Vorlesung stellt einschlägige Verfahren der Comicanalyse, Stationen der Comicgeschichte und besonders interessante Kunstwerke im Genre vor und fragt dabei immer wieder nach aktuellen Forschungsperspektiven zur graphisch dargestellten Zeit, aber auch zu weiteren temporalen Dimensionen von Comics, von der Serialität über den Umgang mit historischen Kontexten bis hin zur Produktions- und Lesezeit sowie direkten Thematisierungen von Zeit.
- Montag, 18:30 bis 20:00 (wöchentlich, 03.04.2023 bis 10.07.2023)
Bachelor-Studiengang
BEM 2c Adalbert Stifter
Adalbert Stifter (1805-1868) gehört zu den Dichtern des 19. Jahrhunderts, die sich keiner Literaturströmung zuordnen lassen. Das Seminar konzentriert sich vorwiegend auf seine kürzeren Erzählungen sowie auf seine Kleinen Schriften (Aufsätze). In ihnen wird auf faszinierende Weise der Schreibstil eines bedeutenden Dichters erkennbar. Seine Modernität wird darin deutlich, dass er eine Generation von österreichischen Autoren wie Peter Handke, Peter Rosei und Thomas Bernhard inspiriert hat.
- Dienstag, 12:30 bis 14:00 (wöchentlich 04.04.2023 bis 11.07.23), 2421.03.82
Bachelor-Studiengang
BVM 2c Raumtheorien
Raum ist in literarischen Texten nicht nur der Ort der Handlung, sondern auch kultureller Bedeutungsträger. Die Art und Weise, wie ein Raum literarisch dargestellt ist, welche Figuren, welchen Räumen zugeordnet werden und mit welchen Bedeutungen die dargestellten Räumlichkeiten aufgeladen sind, verrät viel über die fiktionale Wirklichkeitsdarstellung des jeweiligen Textes.
Ziel des Seminars ist es, verschiedene Theorien und Konzepte zur Analyse literarischer Räume kennenzulernen und diese anhand ausgewählter Texte von Autor_innen unterschiedlicher Epochen gemeinsam zu erproben. Insbesondere Juri Lotmans Raumsemantik, Michel Foucaults Konzept der Heterotopien und Marc Augés Analyse von Nicht-Orten haben sich in den letzten Jahrzehnten für die Analyse literarischer Texte als besonders geeignete theoretische Zugriffe erwiesen. Hinsichtlich der Primärtextauswahl wird ein Schwerpunkt auf Texten des Bürgerlichen Realismus und der vorletzten Jahrhundertwende (Theodor Storm, Wilhelm Raabe, Arthur Schnitzler) liegen. Im letzten Drittel des Semesters sollen auch Gegenwartstexte besprochen werden, über deren konkrete Auswahl die Seminarteilnehmer_innen nach der ersten Sitzung abstimmen können.
- Donnertag, 10:30 bis 12:00 (wöchentlich, 06.04.2023 bis 13.07.2023), 2321.U1.75
Bachelor-Studiengang
BEM 2c Deutschsprachige Popliteratur
Von den literarischen Strömungen der klassischen Moderne unterscheidet sich die Popkultur schon darin, dass sie sich keiner einheitlichen Theorie oder Ästhetik verpflichtet; es liegt kein Popmanifest vor, das Allgemeingültigkeit beanspruchen könnte, ja es lässt sich kaum von einer Pop-Programmatik im eigentlichen Sinne sprechen. Stattdessen ist Popkultur seit ihren Anfängen in den 1960er Jahren von einer rigorosen Offenheit und Vielfalt geprägt, was sich sowohl an ihren Bezeichnungen (u.a. Massenkultur, Jugendkultur, Subkultur, populäre Kultur, U-Kultur) erkennen lässt, als auch unmittelbar auf ihren Gegenstandsbereich auswirkt.
Im Seminar wollen wir einerseits die historischen und inhaltlichen Eigenheiten (und Divergenzen) der Popliteratur von den Anfängen bis zur Gegenwart erkunden. Andererseits werden wir anhand prominenter theoretischer, ästhetischer und journalistischer Positionen des Popdiskurses diskutieren, inwiefern sich popkulturelle Phänomene zwischen Affirmation und Subversion gesellschaftlicher Normierungsbestrebungen eines etwaigen Zeitgeistes verorten lassen.
- Montag, 14:30 bis 16:00 (wöchentlich, 03.04.2023 bis 10.07.2023), 2421.03.61
Projektseminar Studierendentagung "Essen und Verdauen in Literatur und anderen Medien
Essen und Hunger(n) spielen in den medialen Repräsentationen jeder Kultur eine zentrale Rolle. Von Romanen wie Wilhelm Raabes Stopfkuchen oder Herta Müllers Atemschaukel über Songs wie Ich ess Blumen von Die Ärzte oder Mein Teil von Rammstein bis hin zu den TikTok-Genres What I Eat in a Day oder Fridge Restock verweist (fast) jeder Nahrungsakt auf mehr als sich selbst: "Jede Nahrung ist ein Symbol", soll Jean Paul Sartre gegenüber Simone de Beauvoir einmal geäußert haben. Nur auf den ersten Blick zurückhaltender befassen sich unsere kulturellen Artefakte mit dem, was jeder Nahrungsaufnahme folgt: dem Verdauungs- und Ausscheidungsakt. So vermerkt etwa die Autorin Berit Glanz in einem Tweet vom 2.2.2023: "Wenn man sich erfolgreiche deutschsprachige Kinderbücher der letzten Jahre anschaut, könnte man auf den Gedanken kommen, dass das Thema 'Furzen, Pupsen, Kacken' die Goldgrube dieses Bereiches ist."
Im Rahmen einer Studierendentagung im September 2023 wollen wir den vielfältigen Repräsentationen des Essens, Hunger(n)s und Verdauens in Literatur und anderen Medien (z.B. Film, Game, Song) nachgehen. Das Projekt ist als Kooperation zwischen der neueren deutschen Literaturwissenschaft der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und dem Bereich Didaktik der deutschen Sprache und Literatur für die Primarstufe an der Universität Rostock geplant. Interessierte Studierende (aller Fachbereiche) sind dazu eingeladen, die Tagung mit kleinen Vorträgen von ca. 20 Minuten zu bereichern. Die anfallenden Reise- und Übernachtungskosten werden aller Voraussicht nach übernommen. Das beleitende, alle 14 Tage stattfindende Projektseminar involviert die Teilnehmenden von Anfang an in die Planung und Ausrichtung der Tagung, sodass nicht nur Einblicke in das akademische Veranstaltungsformat Tagung gewonnen, sondern auch Erfahrungen bei der Umsetzung von Projekten gesammelt werden können.
- Donnerstag, 16:30 - 18:00 (Einzeltermin, 27.04.2023), 2321.U1.93
- Donnerstag, 16:30 - 18:00 (Einzeltermin, 11.05.2023), 2321.U1.93
- Donnerstag, 16:30 - 18:00 (Einzeltermin, 25.05.2023), 2321.U1.93
- Donnerstag, 16:30 - 18:00 (Einzeltermin, 08.06.2023), 2321.U1.93
Bachelor-Studiengang
BBM4d: Schreibberatung Germanistik (Blockseminar)
Das Verfassen wissenschaftlicher Texte ist ein wesentlicher Bestandteil (nicht nur) des literaturwissenschaftlichen Studiums. Diese Aufgabe ist für viele Studierende zugleich mit Unsicherheiten, Überforderungsgefühlen oder Ängsten belegt. Das Seminar „Schreibberatung” orientiert sich an den Bedürfnissen und Problemerfahrungen der Schreibenden und unterstützt sie durch Wissensvermittlung, Übungen und die gemeinsame Diskussion ihrer aktuellen Schreibprojekte auf dem Weg zum wissenschaftlichen Text.
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 28.04.2023), 2321.00.44
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 19.05.2023), 2321.00.44
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 16.06.2023), 2321.00.44
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 07.07.2023), 2321.00.44
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 28.07.2023), 2321.00.44
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 25.08.2023), 2321.00.44
- Freitag, 12:30 bis 16:00 (Einzeltermin, 22.09.2023), 2321.00.44
Bachelor-Studiengang
BEM 2b Literarische Gattungen im 18. Jahrhundert
Das Ziel des Seminars besteht in einer literaturgeschichtlich konzentrierten (18. Jh.) und systematisch angelegten Auseinandersetzung mit den drei großen literarischen Gattungen: Lyrik, Epik und Dramatik. Obgleich die Epochenfrage nicht im Zentrum dieses Seminars steht, werden wir unterschiedliche historische Ordnungsbegriffe (von Barock bis Sturm und Drang) rekapitulieren, den Schwerpunkt allerdings auf Spezifika der Gattungsgeschichte und -definition legen: Traditionsbindung und Innovationen, Poetiken, formale Muster, u.a.m. Das Seminar ist insoweit nicht ›nur‹ theoretisch, als wir Gedichte, Epen und Theaterstücke intensiv lesen werden und hierbei eine Verständigung über Grundfragen der Interpretation erreichen wollen. Das Seminar versteht sich daher zugleich als Einführung in die literaturwissenschaftliche Interpretation und Terminologie.
- Montag, 12:30 bis 14:00 (wöchentlich, 03.04.2023 bis 10.07.2023), 2421.03.82
BVM 2c Literaturtheorien und Deutungskonflikte
Um 1900 definiert sich die ›Germanistik‹ nicht mehr ausschließlich als Literaturgeschichte, sondern gibt sich einen zweiten Namen: Literaturwissenschaft. In dieser Zeit entstehen die ersten Literaturtheorien, also von Germanist:innen und Philosoph:innen konzipierte, bisweilen sehr komplexe Systeme, die klären, was Literatur ›ist‹ und wie mit literarischen Kunstwerken ›wissenschaftlich‹ umzugehen sei. Seither wird fortlaufend über Theorie diskutiert und gestritten – bis heute. An diesem Punkt setzt das Seminar an: Wir werden die großen Theorien (von Hermeneutik über den Poststrukturalismus bis zu Gender Studies) einerseits durch zentrale Texte ihrer Vertreter:innen vergegenwärtigen, andererseits relevante Deutungskonflikte identifizieren und analysieren. Insoweit in diesen Konflikten literarische Texte verhandelt werden, wird die Aufgabe darin bestehen, diese Texte auch im Seminar zu lesen. Dadurch soll deutlich werden, hinsichtlich welcher Vorannahmen und Argumentationsmuster Unterschiede zwischen den Theorien bestehen. Zugleich zielt das Seminar darauf ab, einen sicheren Umgang mit zentralen Begriffen, die wir immer wieder verwenden, einzuüben, so z.B. Methode, Interpretation, Intention.
- Dienstag, 12:30 bis 14:00 (wöchentlich 04.04.2023 bis 11.07.2023), 2321.U1.46