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Interdisziplinärer Workshop: Mauerfälle der Mystik

Eine Spurensuche zu Mechthild (von Magdeburg) und zum „Fließenden Licht der Gottheit“ in religiösen Netzwerken, Ordenslandschaften und literarischen Diskursen im mitteldeutschen Raum des 13. Jahrhunderts

 

Freitag, 09. September 2016

12.30 Uhr Empfang

13.15 Uhr Caroline Emmelius / Balázs J. Nemes

Einführung

I. Mechthild zwischen Dominikanern und Zisterziensern: Personen, Institutionen, Netzwerke

Moderation: Pater Walter Senner OP (Rom) / Anneke B. Mulder-Bakker (Leiden)

14.00 Uhr Jörg Voigt (Stade/Erfurt)

Predigerbrüder und Frauenmystik. Zur cura monialium der Dominikaner in Mitteldeutschland im 13. und 14. Jahrhundert

15.00 Uhr Klaus-Bernward Springer (Münster)

Mechthild von Magdeburg und der Predigerorden

16.00 Uhr Kaffeepause

16.15 Uhr Cornelia Oefelein (Kremmen)

Gründung und mittelalterliche Geschichte des Klosters St. Marien zu Helfta - ein Überblick unter Berücksichtigung neuer Funde

17.15 Uhr Kaffeepause mit Posterpräsentationen: Amy Nelson (Notre Dame), Luise Czaikowski (Leipzig)

18.15 Uhr Workshop 1: Handschriftenpräsentation

Moderation: Christoph Mackert (Leipzig)

Almuth Märker (Leipzig)

Zeugnisse der Helfta-Rezeption in Leipziger Handschriften um 1300

ab 20.00 Uhr gemeinsames Abendessen

 

Samstag, 10. September 2016

II. Mechthild in Helfta? Literarisches Leben im Zisterzienserinnenkonvent

Moderation: Sara S. Poor (Princeton)

09.00 Uhr Balázs J. Nemes (Freiburg)

Der Literaturbetrieb von Helfta um 1300. Buchgeschichten und Autorschaftsfigurationen

10.00 Uhr Sandra Linden (Tübingen)

Du solt si erlúhten und leren (FL VII,8). Zur Wechselwirkung von Alterssignatur und Lehrautorität im 7. Buch des „Fließenden Lichts“

11.00 Uhr Kaffeepause

 

III. Das „Fließende Licht“ und die zeitgenössische Literatur

Moderation: Annette Volfing (Oxford) / Markus Vinzent (London/Erfurt)

11.30 Uhr Racha Kirakosian (Harvard)

Im Schatten des „Fließenden Lichts“? Herz-Jesu-Verehrung zwischen Prämonstratensern und Zisterziensern

12.30 Uhr Natalija Ganina (Moskau)

In fine mundi tempore Antichristi: Zur Eschatologie Mechthilds von Magdeburg

13.30 Uhr Mittagessen und Kaffee

15.00 Uhr Regina D. Schiewer (Eichstätt)

Abstiegs- und Aufstiegsmystik von Mechthild bis Eckhart: Der Zagel Luzifers und das Paradies in der Hölle

16.00 Uhr Workshop 2: Präsentation der Neuedition der „Lux Divinitas“

Ernst Hellgardt (München), Balázs J. Nemes (Freiburg)

Moderation: Caroline Emmelius (Düsseldorf)

17.00 Uhr Kaffeepause mit Posterpräsentationen: Jonas Hermann (Freiburg), Michael Hopf (Augsburg)

 

IV. Mystikrezeption im mitteldeutschen Raum

Moderation: Freimut Löser (Augsburg)

18.00 Uhr Claire Taylor Jones (Notre Dame)

Exemplarität und Legitimierung. Zu den Visionen aus der „Lux Divinitatis“ in der Dominikus-Vita Dietrichs von Apolda

19.00 Uhr Matthias Eifler (Leipzig)

Mystikrezeption bei den Kartäusern und Benediktinern in Erfurt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts

ab 20.00 Uhr gemeinsames Abendessen

 

Sonntag, 11. September 2016

V. Die Sprache(n) des „Fließenden Lichts“

Moderation: Burkhard Hasebrink (Freiburg) / Nigel F. Palmer (Oxford)

9.00 Uhr Almut Suerbaum (Oxford)

Mechthild und Minnesang? Versuch einer neuen Antwort auf alte Fragen

10.00 Uhr Nikolai Bondarko (St. Petersburg)

Textbildende Sprachmuster und Stiltradition(en) des „Fließenden Lichts der Gottheit“, oder: Gibt es bei Mechthild von Magdeburg einen individuellen Stil?

11.00 Uhr Kaffeepause mit Posterpräsentation: Aleksandra Belkind (Moskau)

11.45 Uhr Wolfgang Beck (Jena)

Mechthild in Würzburg? Oder: Über Prämissen und Folgen von Schreibsprachenbestimmungen

12.45 Uhr Catherine Squires (Moskau)

Mechthild-Neufunde der letzten Jahre und überlieferungsgeschichtliche Fragen aus linguistischer Sicht

13.45 Uhr Abschluss und Ausblick

Caroline Emmelius / Balázs J. Nemes

ab 14.00 Kaffee und Abreise

 

Handschriftliche Funde der letzten Jahre, besonders die spektakuläre Entdeckung eines Fragments des ‚Fließenden Lichts der Gottheit‘ in Moskau (2008), machen eine grundlegende Neubewertung der Überlieferung und Rezeption des Werks Mechthilds (von Magdeburg?) im mitteldeutschen Raum erforderlich. Sie fordern dazu heraus, vermeintliche Gewissheiten und lieb gewordene Denkgewohnheiten zu einem zentralen Werk der geistlichen Literatur des Mittelalters neu zu überdenken.


Der interdisziplinäre Workshop beleuchtet die regional- und ordensgeschichtlichen Kontexte, in die das Fließende Licht und seine lateinische Übersetzung (Lux divinitatis) entstehungs- und rezeptionsgeschichtlich eingebettet sind; er untersucht Bezüge zu spezifischen Konzepten zeitgenössischer Frömmigkeit, die für die spirituelle Verortung von Verfasserin und Text aufschlussreich sind; und er sucht den Ort des Fließenden Lichts in der Geschichte der volkssprachigen Literatur präziser zu bestimmen, indem neben geistlichen weltliche literarische Bezüge diskutiert und durch textlinguistische Untersuchungen sprachliche und stilistische Eigenheiten des Textes eruiert werden.


Die Spurensuche zu Mechthild und dem Fließenden Licht zielt darauf, die historischen und diskursiven Kontexte zu einem zentralen Werks der mittelalterlichen Mystik und zu seiner lateinischen Übersetzung zu sondieren und über die Frage nach historischen Text- und Verfasserprofilen hinaus einen Beitrag zur Erforschung der Kulturtopographie des mitteldeutschen Raums im späten Mittelalter zu leisten.

 

Organisation:
Jun.-Prof. Dr. Caroline Emmelius (Düsseldorf) und Dr. Balázs J. Nemes (Freiburg) in Verbindung mit dem Handschriftenzentrum Leipzig

Kontakt:  |

Alle Informationen finden Sie als PDF-Datei hier.

Veranstaltungsdetails

Beginn: 09.09.2016, 12:30 Uhr
Ende: 11.09.2016, 14:00 Uhr
Ort: Bibliotheca Albertina Leipzig, Beethovenstraße 6, 04107 Leipzig
Verantwortlichkeit: